Spätestens seit Anfang 2023 ist die künstliche Intelligenz in aller Munde und findet nach und nach ihren Einzug in den betrieblichen Alltag – die Rede ist natürlich von ChatGPT. In diesem Artikel möchten wir auf grundlegende Anwendungsmöglichkeiten für Klein- und Mittelbetriebe (KMU) in Österreich eingehen und Anreize geben, wie eine sinnvolle Anwendung funktionieren kann. Da die Anwendungsmöglichkeiten viele verschiedene Unternehmensbereiche betreffen können, möchten wir uns in diesem Artikel auf unsere Auswahl beschränken.
Bedienung
Zuallererst müssen Sie ein Zugangskonto erstellen, um Chat GPT nutzen zu können. Im Anschluss kann es schon losgehen. Die Befehle erfolgen über ein Kommentarfeld und weil Chat GPT eine textverarbeitende künstliche Intelligenz ist, kann simpel auf Englisch, Deutsch, Französisch oder Spanisch damit interagiert werden. In Unternehmen kann Chat GPT per Schnittstelle in betriebsinterne Systeme (API-Anbindung) eingebunden werden. Auf diese Funktion werden wir in diesem Artikel allerdings nicht genauer eingehen.
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Kundenservice und Angebotserstellung
Bei der Verarbeitung von (Standard-)Texten performt die künstliche Intelligenz besonders gut. Die Formulierung von formellen E-Mails oder Angebotsschreiben kann in KMUs durchaus etwas Zeit in Anspruch nehmen. Auch die Bearbeitung von Kundenmails oder Beschwerden kann zu einer großen zeitlichen Zusatzbelastung führen. Hier könnte die Nutzung von ChatGPT eine deutliche Zeitersparnis bieten.
Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht mehr individuell auf Kundenprobleme eingegangen wird – ganz im Gegenteil. Der Beantwortungsprozess könnte dadurch effizienter gestaltet werden, dass die Erstellung des Antworttextes automatisiert generiert wird. Dabei müsste der Anwender das Problem des Kunden und dessen Lösung im Kommentarfeld schildern.
Anschließend wird die KI beauftragt ein Antwortschreiben zu generieren (hierbei kann auch angegeben werden in welcher Tonlage der Text formuliert sein soll). Schlussendlich erhält auch der Kunde eine schnellere Lösung für seine Problemstellung.
Unterstützung im Kreativprozess
Brainstorming kann zu einer Challenge werden, wenn sich bereits alle Teammitglieder auf einen
Lösungsansatz eingeschossen haben oder wenn Sie alleine alle relevanten Überlegungen auf Papier bringen möchten. Auch Freiberufler und kreative Köpfe bedenken oftmals nicht jeden Punkt.
Hierbei ist ChatGPT für Ihr KMU hilfreich und liefert neue Denkanstöße oder verifiziert bereits bestehende. Außerdem kann kommuniziert werden, welche Gedanken bereits im Raum stehen und inwiefern diese mit jener Thematik zusammenhängen, zu der Sie Ideen sammeln.
Social-Media-Marketing
Auch die Präsenz auf den sozialen Medien wurde in den letzten Jahren immer wichtiger für Klein- und Mittelbetriebe. Während das Teilen von Beträgen samt Text auf sozialen Medien in den letzten Jahren immer mehr zeitliche Ressourcen gekostet hat, könnte die künstliche Intelligenz hierbei für eine große Entlastung sorgen.
Mit ein paar kurzen Eingaben zur Intention des Postings, erstellt ChatGPT schnell die passende Bildunterschrift. Zudem könnte die Anwendung bei der Erstellung eines Social Media Marketing-Plans genutzt werden.
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Fehlerquellen – Achtung bei Gesetzen
Da wir nicht nur die positiven Seiten der neuen Anwendung hervorheben möchten, werden wir
hier kurz auf Probleme im Zusammenhang mit Chat GPT und KMUs eingehen: Allgemein gehaltene Anfragen führen in der Regel auch zu allgemeinen Ausführungen und sind dementsprechend meist wenig hilfreich. Besonders vorsichtig und kritisch sollte mit Ausführungen zu Rechtsfragen umgegangen werden.
Teilweise kreiert die KI nämlich täuschend echt aussehende höchstgerichtliche Urteile, welche nicht existieren – oder ordnet Autoren Literaturwerke zu, die nicht von diesen stammen (wohlgemerkt macht das Programm dies nur dann, wenn nach der Quelle zu bisherigen Ausführungen gefragt wird). Folglich kann ChatGPT die Konsultation einer kompetenten Steuer- und/oder Rechtsberatung nicht ersetzen.
Rechtliche Bedenken
Bisher werden neben gesellschaftspolitischen Problemen mehrheitlich urheberrechtliche und datenschutzrechtliche Bedenken diskutiert. In Italien wurde die Applikation vorübergehend im Frühling 2023 gesperrt und anschließend wieder von der italienischen Datenschutzbehörde freigegeben – nunmehr allerdings nur für volljährige Nutzer. Daraus folgt unter Anderem, dass Sie jedenfalls keine Kundendaten in das Programm einspeisen dürfen und sorgfältig mit diesen umgehen müssen.
Es freut uns sehr, wenn Sie aus diesem Artikel etwas für sich mitnehmen können. Wir hoffen, dass Ihnen dieser Kurzartikel gefallen hat und wir Sie bald mit unserem nächsten Beitrag begrüßen dürfen!
Für den Inhalt des vorliegen Beitrags übernehmen Herausgeber und Urheber keine Gewähr.